In der feuerfesten Beschichtungsmasse/Keramik von Keramikdrahtnetzen der Firma Rutka Laborbedarf GmbH wurde die Asbestart Chrysotil mit 20-50% Anteil (m/m) nachgewiesen. Die Herstellung, das Inverkehrbringen und die Verwendung von Asbestfasern sowie von Erzeugnissen und Gemischen, denen diese Fasern absichtlich zugesetzt werden, ist verboten (Artikel 67 (1) i. V. m. Eintrag 6 in Anhang XVII REACH).
Nach Angabe der Firma Rutka wurden ausschließlich Schulen beliefert: deutschlandweit 18.485 Keramikdrahtnetze an 873 Schulen. Als markantestes Merkmal sind die quadratischen Drahtnetze mit einheitlich 15,7 x 15,7 cm etwas kleiner als das Nennmaß von 16 cm, die Keramikscheibe selbst hat exakt 12 cm Durchmesser. Teilweise befanden sie sich in einer weißen Schachtel. Alle Lieferungen ab 2022 sowie alle Drahtnetze mit 15 x 15 cm und 20 x 20 cm sind von dem Rückruf nicht betroffen.
Die Rechnung des chinesischen Lieferanten ist datiert auf 17.03.2021. Nach Aussage der Firma Rutka sind nicht alle 18.485 Drahtnetze mit Asbest versehen, sondern nur ein Teil davon. Wegen fehlender Chargennummern können die asbesthaltigen jedoch nicht von den asbestfreien Keramikdrahtnetzen unterschieden werden, weshalb vorsorglich alle zurückgerufen werden. Der Rückruf erfolgte im Zeitraum vom 19.02. bis 01.03.2024 an alle Kunden (i. d. R. fachbetreuende Lehrer (Chemie) der Schulen).
Bei der zuständigen Marktaufsicht im Regierungspräsidium Hessen haben die für den Arbeitsschutz zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei den betroffenen Schulen angefragt, inwiefern der Rückruf sie erreicht hat und ob im Bedarfsfall eine fachgerechte Entsorgung der Netze erfolgt ist.
Zu Fragen einer fachgerechten Entsorgung wenden sich betroffene Schulen an den Sachkostenträger.