Lärm als ernsthaftes Gesundheitsrisiko
Eine andauernd hohe Lärmbelastung führt zunächst zu einer vorübergehenden Vertäubung (temporäre Hörschwellenverschiebung). Wird der Stoffwechsel des Innenohrs durch dauernde Überbelastung überfordert, sterben die Haarzellen ab. Es kommt zu einer bleibenden Hörschwellenverschiebung, was zur Schwerhörigkeit und gegebenenfalls bis zur Taubheit führt. Oberhalb einer bestimmten Grenzbelastung (extrem hohe Impulslärmbelastungen) muss zusätzlich mit einer direkten Schädigung der Haarzellen durch mechanische Überbeanspruchung gerechnet werden. Die Haarzellen brechen ab. Die Folge ist ein akuter Gehörschaden.
Selbst wenn kein Gehörschaden entsteht, kann Lärm gefährlich sein. So können laute Geräusche andere Signale überdecken. Sie können die sprachliche Verständigung beeinträchtigen, Geräusche verdecken, die Gefahren ankündigen, oder Alarmsignale übertonen und so die Unfallgefahr erhöhen. Auch relativ leise Schallereignisse können bereits physische Reaktionen hervorrufen. So können Geräuschbelastungen das Einschlafen erschweren, die Tiefe und Dauer des Schlafes verändern und unter Umständen vegetativ bedingte Krankheiten verursachen oder verstärken. Die Folge von Schafstörungen ist zum Beispiel die Minderung der Leistungsfähigkeit und des Wohlbefindens am Tag.