Letzte Änderung: 20. April 2024

Sonnenschutz für die Kleinsten

So schützen Eltern Ihre Kita-Kinder am besten vor der Sonne

Mit zunehmender UV-Belastung wird es immer wichtiger, Kinder vor der Sonne zu schützen. Auch in Kindertageseinrichtungen ist Sonnenschutz ein wichtiges Thema. Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie Kinder auch in der Kita vor Sonnenbrand und Hitzeschlag bewahren können.

Mit diesen Maßnahmen schützen Sie Kinder richtig vor der Sonne

Für den Schutz der Kinderhaut sind grundsätzlich die Eltern verantwortlich. Sprechen Sie sich am besten mit den Erzieher*innen vor Ort ab, damit Ihr Kind auch ohne Ihre Anwesenheit gut geschützt ist.

Textilien sind der beste Sonnenschutz

Ziehen Sie Ihre Kinder in der Sonne an, nicht aus. Vor allem bei hohen Temperaturen und hoher UV-Strahlung sollten Sie Ihren Kindern lange Kleidung anziehen. Die folgenden Textilien und Accessoires schützen die empfindliche Kinderhaut vor Sonnenstrahlen:

  • lange Hosen und lange Ärmel aus leichtem, nicht eng anliegendem Stoff,
  • Mützen oder Kappen mit Schirm (für Kopf, Gesicht und Nacken),
  • Sonnenbrille mit geeignetem UV-Schutz (wenn beim Spielen möglich),
  • Schuhe, die den ganzen Fuß bedecken (keine Sandalen).

Mehr ist mehr! Mindestens LSF 30 sollte die Sonnencrème für Kinder haben, besser ist ein LSF von 50.  Bild: © Kirill Gorlov, Adobe Stock

Sonnencreme als zusätzlichen Hautschutz

Pädagogische Fachkräfte dürfen die Kinder nur mit Erlaubnis der Erziehungsberechtigten eincremen. Ist das noch nicht geklärt, können die Erzieher*innen die Initiative ergreifen und die Eltern ansprechen. Außerdem sollten Eltern die Erzieher*innen über mögliche Unverträglichkeiten informieren. Wenn Ihr Kind eine bestimmte Sonnencreme nicht verträgt, bringen Sie einfach in Rücksprache mit den Erzieher*innen eine geeignete Creme mit in die Kindertageseinrichtung. Ärzt*innen können Sie bei der Wahl einer geeigneten, gut verträglichen Sonnenmilch beraten. Auf jeden Fall sollte mindestens LSF 30 genutzt werden. Achten Sie bitte außerdem darauf, dass die Sonnencreme sowohl gegen UVA- als auch UVB-Strahlen schützt. Bei der benötigten Menge gilt das Motto „Viel hilft viel!“

Bitte denken Sie daran, dass Sonnencreme immer die letzte Option sein sollte. Durch starkes Schwitzen beispielsweise muss der Sonnenschutz mehrfach aufgetragen werden. Lange Kleidung und Schatten sind daher bei kleinen Kindern immer der Sonnenmilch vorzuziehen. Beachten Sie bitte auch, dass Sonnencreme nur bedingt gegen Hautkrebs schützt.

Und wenn Ihr Kind doch zu lange in der Sonne gespielt hat?

Manchmal geht es einfach schneller als gedacht und die Kleinen waren trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu lange in der Sonne. Wichtig ist jetzt, Ihr Kind aus der Sonne zu holen und nachzuschauen, wie es ihm geht. Ein Sonnenbrand ist wahrscheinlich, wenn:

  • die Haut gerötet ist, juckt oder brennt,
  • sich die Haut heiß anfühlt, schmerzt oder anschwillt,
  • die Haut spannt und bei Berührung empfindlich ist.
Achtung: Wenn Brandblasen, Übelkeit oder Kreislaufprobleme auftreten, sollte das Kind ärztlich behandelt werden.

Kinderhaut ist dünner als die von Erwachsenen und ist dadurch anfälliger für Verbrennungen.  Bild: © kittyfly, Adobe Stock

Was tun, wenn das Kind einen Sonnenbrand hat?

Wenn Sie denken, dass Ihr Kind einen Sonnenbrand hat, gehen Sie wie folgt vor:

  • Holen Sie das Kind aus der Sonne und gehen Sie in den Schatten!
  • Kühlen Sie die betroffenen Stellen mit nicht zu kalten Umschlägen (bspw. mit Kühlpacks aus dem Kühlschrank nicht aus dem Gefrierfach)
  • Tragen Sie feuchtigkeitsspendende Lotionen oder Cremes auf (vorher auf Unverträglichkeiten prüfen).
  • Ziehen Sie dem Kind lockere Kleidung an, damit keine Reibung an den betroffenen Hautstellen entsteht (am besten Luftkontakt).
  • Viel trinken!

Achtung vor Hitzeschlag und Sonnenstich!

Neben dem Sonnenbrand gibt es noch weitere Konsequenzen, die ein zu langer Aufenthalt in der Sonne mit sich bringen kann: den Hitzschlag zum Beispiel, bei dem der ganze Körper betroffen ist. Der Körper ist dann nicht mehr in der Lage, die Temperatur durch Schwitzen zu regulieren. Dies ist oft bei feuchtwarmer, schwüler Witterung der Fall.

Einen Hitzschlag erkennen Sie an den folgenden Symptomen:

  • roter Kopf,
  • gerötete, heiße und trockene Haut, die später gräulich bzw. bläulich wird,
  • sehr hohe Körpertemperatur,
  • unsicherer Gang, stumpfer Gesichtsausdruck,
  • Kopfschmerzen, schnelle und flache Atmung und evtl. Bewusstseinsstörungen
Achtung: Der Hitzschlag ist ein medizinischer Notfall und muss von Notärzt*innen oder in einer Notaufnahme behandelt werden!

Bei extremer Hitze sind vor allem nicht zu kalte Getränke mit einem geringen Zuckergehalt sinnvoll. Mineralwasser ist am besten.  Bild: © JackF, Adobe Stock

Trotzdem ist es wichtig, dass Sie umgehend die nachstehenden Maßnahmen ergreifen:

  • Schatten aufsuchen,
  • das Kind ruhig hinlegen und die Beine hochlegen,
  • enge Kleidung entfernen,
  • kühlen, aber nicht unterkühlen,
  • wenn das Kind bei Bewusstsein ist: Flüssigkeit zuführen,
  • Erste-Hilfe-Maßnahmen einleiten

Eine weitere Folge von zu langer, direkter Sonneneinstrahlung auf Kopf und Nacken ist der Sonnenstich. So erkennen Sie einen Sonnenstich:

  • roter und heißer Kopf bei normaler Haut- und Körpertemperatur,
  • Unruhe und Verwirrtheit,
  • Kopfschmerzen, Schwindel oder Ohrensausen,
  • Erbrechen,
  • steifer Nacken,
  • Kreislaufprobleme bis hin zur Bewusstlosigkeit
Achtung: Ein Sonnenstich kann bei Bewusstlosigkeit auch ein Notfall sein, bei dem medizinische Hilfe benötigt wird.

Wenn Sie einen Sonnenstich vermuten, halten Sie sich an folgende Maßnahmen:

  • Schatten aufsuchen,
  • ruhig liegen (Kopf erhöht),
  • Kopf und Nacken mit feuchten und lauwarmen Tüchern kühlen, aber nicht unterkühlen.
Generell gilt: Wenn Sie unsicher sind, konsultieren Sie bitte eine Arztpraxis.

Hier finden Sie weitere Informationen zum Sonnenschutz:

Bild: © hedgehog94, Adobe Stock
Mädchen zeigt auf ihren Arm und bekommt Sonnencreme auf diesen gesprüht.

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Weitere Medien

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