Alkohol
Im Jahr 2018 hatten insgesamt 3 Millionen Erwachsene zwischen 18 und 64 Jahren eine alkoholbezogene Störung. Rund 1,6 Millionen davon waren alkoholabhängig. Weitere 1,4 Millionen Menschen tranken so viel Alkohol, dass man von einem missbräuchlichen Umgang spricht. Mit Alkoholmissbrauch ist jeder Konsum gemeint, der zu körperlichen, seelischen und sozialen Schäden führt (Quelle: Atzendorf, J. et al. (2019): Gebrauch von Alkohol, Tabak, illegalen Drogen und Medikamenten. Schätzungen zu Konsum und substanzbezogenen Störungen in Deutschland. Deutsches Ärzteblatt, 116(35-36), 577-584).
Bereits geringe Mengen Alkohol wirken sich auf den Körper und die Psyche aus. Alkoholkonsum führt zu einem verminderten Reaktionsvermögen, nachlassender Aufmerksamkeit und zu einer Beeinträchtigung von Gleichgewicht und Sehvermögen. Gleichzeitig verändert sich die psychische Verfassung: Es kommt zum Verlust der Selbstkontrolle, zu Enthemmung, falscher Selbsteinschätzung und einer erhöhten Risikobereitschaft.
Mit diesen alkoholbedingten Veränderungen steigen die Unfallgefahren am Arbeitsplatz und im Straßenverkehr erheblich.
Fachleute schätzen, dass Alkohol bei 30–50 % der Arbeitsunfälle Mitursache ist.
Auch für den Arbeitsweg spielen Alkohol und Restalkohol eine gefährliche Rolle. Zwar ist der Weg zur oder von der Arbeit über die gesetzliche Unfallversicherung abgedeckt. Wenn Arbeitnehmer*innen jedoch alkoholisiert verunglücken, kann der Versicherungsschutz entfallen: Trunkenheit wird nämlich als rechtlich allein wesentliche Ursache des Unfalls angenommen, wenn Versicherte absolut fahruntüchtig gewesen sind. Dafür reicht eine Alkoholkonzentration im Blut von 1,1 Promille aus.